Ist das nicht ein und dasselbe?
Ein Hotel, Pension und auch ein Gasthaus, sie alle haben eines gemeinsam: es werden Zimmer vom Betreiber angeboten und von Gästen gebucht.
Für den Gast, gleicht das Angebot der unterschiedlichen Zimmerkategorien aber manchmal eher einem Dschungel. Klar nachvollziehbar ist es oftmals nicht, was sich hinter der jeweiligen Bezeichnung einer Zimmerkategorie verbirgt.
In diesem Beitrag erhalten Sie eine kleine Orientierungshilfe für die Anwendung.
Informationen rund um Zimmerkategorien
Zimmerkategorien definieren Ihr Angebot. Dafür ausschlaggebend ist zum einen die Anzahl und zum anderen die Ausstattung der Zimmer.
Dies alles ist die Grundlage für eine gute Ratenstruktur.
- Laut DEHOGA sollte ein Hotel über mindestens 20 Zimmer und weitere Ausstattungen wie z.B. Rezeption, Restaurant etc. verfügen.
Zimmerkategorien sind z.B. Einzelzimmer, Doppelzimmer, Suiten, Appartements, usw.
- Den Unterschied macht zum einen die Personenanzahl, mit welcher die Kategorie belegt werden kann, aber vor allem der Bettentyp macht den Unterschied aus.
- Die Ausstattung der Zimmerkategorien variiert und definiert den Komfortlevel. Von „nur“ Bett, Kleiderablage und eigenes Badezimmer bis hin zu Haartrockner, Minibar und vielem anderen Leistungen und Ausstattungen.
- Wenn eine Hotelklassifizierung angestrebt wird, gibt es einige Vorgaben für den gesamten Betrieb, inkl. Zimmerkategorien, die erfüllt sein müssen um z.B. 3-Sterne oder mehr zu erreichen. Unterstützung dazu finden Sie im offiziellen Kriterienkatalog, der immer wieder angepasst wird.
Zimmerkategorien Details
Welche Bezeichnungen / Namen gibt es?
Die einzelnen Typen unterscheiden sich in der Bettenart / Matratzenvariante und Zimmergröße. Uneinigkeit herrscht tatsächlich über die Größe des jeweiligen Bettes selbst. Hier kann man sich nicht wirklich auf Normen verlassen, da oftmals auch die Auslegung etwas variiert.
Informationen rund um den Komfortlevel
Der Komfortlevel definiert intern und extern die Einstufung der Zimmerkategorie.
Einfach gesagt: ist das Zimmer etwas günstiger oder hochwertiger und damit auch höherpreisig.
Die Bezeichnung der Komfortlevel haben größtenteils ihren Ursprung aus den USA und durch international eingesetzte Buchungssysteme wie z.B. GDS (Global Distribution System) erhalten.
Diese Systeme wurden überwiegend in Reisebüro- und Airlinesystemen eingesetzt und haben bis heute ihre Gültigkeit. Codes wie A2A oder A1A oder D2D, sind immer noch zu finden.
Mehr dazu ein andermal.
Phantasienamen
Warum Phantasienamen? Diese verraten erst einmal nicht viel.
Denn was ist schon ein Erika-Zimmer oder Gänseblümchenzimmer oder Fitnesszimmer?
Das kann alles oder nichts sein. Hier kommt es dann auf die Detailbeschreibung an um Unterschiede erkennen zu können.
Diese Phantasienamen werden häufig in sogenannten „Themenhotels“ verwendet oder wenn das Hotel im Gesamten eine Story erzählt und sich das Thema in allem wieder findet. Design, Angebot, Dekoration etc.
Wichtig ist, dass diese Bezeichnungen gelebt werden und auch nachvollziebar sind. Denn sonst funktioniert die ganze Story nicht und die Idee dahinter verpufft.
Unser Tipp:
Gerade Phantasienamen sind toll, aber es sollte auch für den Gast keine Schnitzeljagd oder Rätselraten werden, nur um herauszufinden, was sich dahinter verbirgt. Auch die Mitarbeiter sollten eine Möglichkeit haben, eine Unterscheidung treffen zu können. Denn diese pflegen die Kategorien auch in den unterschiedlichen Systemen und hier gibt es meist Zeichenbeschränkungen.
Wenn die Zimmer in den jeweiligen Vertriebskanälen zu unterschiedlich benannt sind, kann sich schnell ein Fehlerteufel einschleichen und schon ist die Verwirrung komplett was Preise, Darstellung, Verfügbarkeit und Buchbarkeit betrifft.
Ein Zimmer in GDS heißt z.B. A2A
Dies entspricht meist einem Standard Doppelzimmer für 2 Personen oder ein A2A, dann ist es ein Doppelzimmer für 1 Person.
Auf der Hotelwebseite heißt dieses Zimmer aber z.B. Tulpenzimmer.
Daher empfehlen wir immer für alle Wiedererkennungen einzufügen und sich interne „Übersetzunstabellen“ zu erstellen.
Beispiel: GDS A2A
Hotelwebseite Standard Tulpenzimmer für bis zu 2 Personen
Andere Vertriebskanäle: Standard Doppelzimmer für 2 Personen
Im Fließtext selbst, kann dann das Tulpenzimmer wieder aufgenommen werden.
Der Aufbau dieser Logik ist etwas komplexer. Anbindungen zwischen den einzelnen Systemen und Vertriebspartner müssen unterstützen und nicht das Arbeiten erschweren.
Wir können an dieser Stelle keine Garantie übernehmen auf Vollständigkeit oder, dass die Angaben alle richtig sind. Denn es gibt, wie schon erwähnt, quasi kaum Normen an die man sich halten muss. Vieles kann – manches muss und anderes sollte so sein.
Eines ist jedoch sicher:
je klarer Sie sich intern definieren, desto einfacher wird es nach außen dies zu transportieren. Es gibt ein rundes Bild von Ihrem Angebot. Der Gast kann Ihre Preisgestaltung besser nachvollziehen und freut sich, wenn er bei Ihnen direkt das für ihn beste Zimmer zur besten Rate buchen kann. Damit ziehen Sie die Direktbuchungen auf Ihren eigenen Kanal zurück.
Der erste Schritt für dieses Thema ist immer der schwierigste. Bitte melden Sie sich gerne bei den TH-Experts - unsere Berater stehen täglich diesen Herausforderungen gegenüber und haben immer eine gute Lösung.
Anmerkung der TH-Experts:
Dies soll keinesfalls den Kriterienkatalog der Hotelklassifizierung in Deutschland oder andere Vorgaben z.B. der DEHOGA ersetzen.
Es soll eher helfen den Blick zu schärfen, Regeln zu erkennen und für sich selbst nutzen.