In vielen Ländern diskutieren Gesetzgeber und Politiker über die Rechtmäßigkeit und den kartellrechtlichen Aspekt einer Paritätsklausel im Vertrag zwischen OTAs und Hotels. Das Hauptargument ist oft, dass eine Verpflichtung zur Parität einem Hotel die Entscheidungsgewalt über seine eigenen Preise nimmt. Darum wehren sich viele Hoteliers gegen diese Klauseln.
In Deutschland hatte das zur Folge, dass diese Klauseln nun verboten sind und Hotels auf Ihren Websites andere Preise anzeigen dürfen als auf OTAs.
(Bitte beachten, dass es sich hier nicht um eine rechtliche Beratung handelt).
Die OTAs verwenden die Ratenparität (oder deren Fehlen) als Werkzeug, um Hotellisten in den Suchergebnissen zu organisieren. Hotels, die außerhalb der Parität liegen, können mit Strafen rechnen wie z. B. einer niedrigeren Platzierung und einer verringerten Sichtbarkeit in den Suchergebnissen, wenn der OTA niedrigere Preise auf anderen Kanälen findet, einschließlich auf Ihrer eigenen Hotel-Website. Denn warum soll ein OTA, seine Plattform, Reichweite und Kunden für ein Angebot einsetzen, welches anderswo günstiger angeboten wird?
Bei der Preisgestaltung, gilt es also immer abzuwägen ob man sich zum einen auf eine Ratenparitätsklausel in der Vereinbarung einlässt und wie stark man von der Vertriebsplattform eines OTA's abhängig ist.
Optimieren Sie Direktbuchungen
Wenn Sie sich für eine Parität entscheiden, bedeutet es nicht zwingend, dass es sich für Gäste nicht mehr lohnt, bei Ihnen zu buchen.
Einerseits können Sie dem Kunden einen besseren Buchungsprozess bieten (z.B. Flexibilität bei Zahlungs- und Stornierungsbedingungen), andererseits können Sie dem Kunden, der direkt bei Ihnen bucht, bessere Vorteile bieten (z.B. kostenloses Upgrade, kostenlose Minibar, Begrüßungsgetränk).
Betrachten Sie OTAs als Partner und nicht als Gegner
Es ist wichtig, dass Sie die OTAs, insbesondere die etablierten, als Partner betrachten. Sie haben die Hoheit über Ihre Verkaufskonditionen und können OTAs mit hohen Kommissionen jederzeit schließen, sobald sich abzeichnet, dass Sie Ihr Haus alleine füllen können.
Analysieren Sie Ihre Verträge genau
Bei oberflächlicher Betrachtung Ihrer Verträge mit den Plattformen, speziell bei neuen Verträgen, kann es sein, dass Sie einen Anstieg der Einnahmen feststellen.
Bei näherer Betrachtung der Daten stellt man jedoch fest, dass ein Großteil dieser Einnahmen oft aus der Kannibalisierung anderer, profitablerer Kanäle zu einem niedrigeren Preis stammt. Diese Art von Verträgen sollten Sie so bald wie möglich beenden oder mit einer “B2B Clause” ("B2B Klausel" die den Verkauf über Drittanbieter unterbindet).
Unser Tipp:
Prüfen Sie in regelmäßigen Abständen Ihre Vertriebspartner, ob die Raten dort paritär gehalten sind. Falls unerwünschte Drittanbieter auftauchen, mit denen Sie keinen Vertrag haben, ist es wichtig, schnell zu handeln. Die OTAs sind mittlerweile so eng miteinander verflochten, dass es schwierig ist, den Überblick zu behalten.
Wenn Sie auf Unregelmäßigkeiten stoßen, die Sie sich nicht erklären können, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir helfen gerne und bieten einen externen Blick auf Ihre Situation.