Bettenbanken oder engl. “bed banks” sind eine nicht zu unterschätzende Vertriebsmöglichkeit für Hotels, insbesondere für Hotels in saisonalen Märkten.
Was genau machen Bettenbanken?
Eine Bettenbank (oder Großhändler) ist ein B2B-Hotelvertriebsmarktplatz, der Unterkunftsanbieter mit Reiseverkäufern verbindet. Hotels, Gasthöfe und Ferienwohnungen gehören zu den Anbietern, die Zimmerkapazitäten an Bettenbanken geben. Reiseveranstalter, Fluggesellschaften, Reisebüros, Konferenzen oder Kongresse können die Zimmer / Ferienwohnungen von diesen Partnern (Bettenbanken) kaufen.
Die Zimmer werden an Reisegäste, Fluggäste, Konferenzteilnehmer oder Agenturkunden weiterverkauft, die oft nicht wissen, dass die Zimmer über eine Bettenbank gebucht wurden. Anbieter stellen Zimmer zu vereinbarten Preisen und alle relevanten Informationen über die Bettenbank zur Verfügung, damit die Reiseverkäufer sie an die Gäste weitergeben können.
Bei Buchungen werden die Echtzeit-Reservierungsdetails von der Bettenbank über eine Schnittstelle zurück an das Hotel übermittelt.
Was ist der Unterschied?
…zwischen einem Großhändler und einem OTA wie z.B. Expedia oder GDS wie z.B. Amadeus, welche ebenfalls Hotelbuchungen generieren?
Der Hauptunterschied besteht darin, dass OTAs B2C-Marktplätze sind; die Gäste buchen selbst Zimmer über die OTAs. Eine Bettenbank ist ein B2B-Marktplatz, also sind die Kunden der Bettenbank ein anderes Unternehmen, wie z.B. ein Reiseveranstalter oder ein Reisebüro, keine Endkunden (=Gäste).
In der Vergangenheit nutzten Bettenbanken Direktverträge, in denen Hotels ein Kontingent bereitstellt, sehr oft musste dies manuell im Extranet gepflegt werden.
Heutzutage empfiehlt es sich, die Bettenbanken direkt an den Channelmanager anzubinden, was die manuelle Pflege im Extranet so gut wie überflüssig macht.
Großes Thema: Ratenparität
Immer wieder findet ein Hotel seine Zimmer auf einem relativ unbekannten OTA zu günstigeren Raten. Diese Raten sind ebenfalls auf Metasearcher wie z.B. Trivago zu finden. Wenn der Vertrag eines Hotels mit einer Bettenbank den Vertrieb der vereinbarten Raten an solche Kanäle nicht ausdrücklich verbietet, dann bewegt sich der Großhändler innerhalb seiner legalen Grenzen. Daher sollten Vermieter wachsam sein und die Ratenparität prüfen, um Preisunterbietungen aufzudecken. Wir empfehlen die Vereinbarung einer klaren “B2B Clause” (Klausel im Vertrag), die solche Verkäufe über Drittparteien unterbindet.
Bettenbanken funktionieren und bringen einen Mehrumsatz
Nicht für alle Hotels, Pensionen, usw. in allen Destinationen funktionieren Bettenbanken. Trotzdem sind diese Argumente nicht zu unterschätzen:
- Belegungssteigerung: Sie bringen zusätzliche Übernachtungen, was langfristig den Umsatz steigert.
- Marketingstärke und Reichweite: Das Hotel kann Gästekreise wie z.B. internationale Reisende ansprechen, die alleine nur schwer und mit erheblichem Marketingbudget erreichbar sind.
- Zuverlässige Zahlungen: Da Bettenbanken Unternehmen sind, ist das Zahlungsausfallrisiko deutlich geringer als bei normalen Gästen. Viele Hotels müssen sich mit Rückbuchungen oder Gästen auseinandersetzen, die bei OTAs mit betrügerischen Kreditkartennummern buchen. In diesen Fällen hat das Hotel wenig oder gar keine Möglichkeit, Zahlungen einzuziehen. Die Bettenbanken zahlen im vereinbarten Rhythmus.
Trotzdem ist nicht alles “Gold was glänzt”.
Bei der Wahl der Partner sollte man genau hinschauen, mit wem man einen Vertrag macht. Der Partner sollte Erfahrungswerte für die Region mitbringen und auch mit Zahlen aufwarten können.
Reichweite der Bettenbanken nutzen, um den Umsatz zu steigern.
Die TH-Experts haben langjährige Erfahrung im Hotelvertrieb und Kontakte zu vielen Bettenbanken, die wir gerne mit teilen. Kontaktieren Sie uns hier.